Theresienklause

5/5 - (6 votes)
Die Theresienklause versperrt dem Wasser den Weg durch die Almbachklamm
Künstliche Staumauer: Die Theresienklause versperrt dem Wasser den Weg durch die Almbachklamm
Im Herbst kommt nur wenig Wasser durch die Theresienklause
Im Herbst kommt nur wenig Wasser durch die Klause
Infotafel bei der Theresienklause: 15.000 Liter konnten für die Holztrift gespeichert werden
15.000.000 Liter konnten für die Holztrift gespeichert werden

Theresienklause Almbachklamm

Die Theresienklause ist am oberen Ende der Almbachklamm und war einst eine wichtige Triftanlage zur Holzbeförderung. Die Klause, die 1834–1836 erbaut wurde, staut das Wasser des Almbachs, um Holzstämme durch die enge Schlucht zu treiben. Benannt nach Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin von König Ludwig I., ist sie heute ein bedeutendes Denkmal. Die Holztrift endete 1964, aber die Klause bleibt ein faszinierendes Zeugnis der regionalen Geschichte. Wanderer können sie über verschiedene Routen, wie die Almbachklamm-Wanderung, erreichen.

Eine meiner letzten Entdeckungen war die Theresienklause in der Almbachklamm, ein Schmuckstück der Ingenieurskunst aus dem 19. Jahrhundert. Die Theresienklause markiert das obere Ende der Almbachklamm. Wer sich auf den Weg hierher macht, kann nicht nur die spektakulären Ausblicke genießen, sondern auch in die Geschichte eines alten Handwerks eintauchen, das längst der Vergangenheit angehört: die Holztrift.

Was ist die Theresienklause eigentlich?

Bevor ich euch mitnehme auf den Wanderweg zur Theresienklause, lasst uns einen Blick auf das werfen, was diese historische Anlage so besonders macht. Die Theresienklause ist eine künstliche Absperrung, die in früheren Zeiten dafür sorgte, dass Holzstämme durch die Almbachklamm ins Tal transportiert wurden. Der Almbach war der ideale Transportweg für das wertvolle Holz, das in den Berchtesgadener Salinen als Brennholz gebraucht wurde. Die Klause, die zu Zeiten der Holztrift errichtet wurde, staut das Wasser hinter der Mauer. Bei Bedarf konnte das Wasser mit enormer Kraft freigesetzt werden, um die Baumstämme mit sich zu reißen und durch die enge Klamm zu treiben. So kamen die Stämme sicher ins Tal, ohne sich in den steilen Felsen zu verkeilen. Heute hat die Theresienklause ihren ursprünglichen Zweck verloren, doch sie bleibt ein faszinierendes Relikt vergangener Zeiten und einer der Höhepunkte der Wanderung durch die Almbachklamm.

Ein Stück Geschichte: Die Entstehung der Theresienklause

Die Theresienklause hat eine lange Geschichte. Die erste Klause wurde schon 1690 erbaut, aber die heutige Staumauer stammt aus den Jahren 1834 bis 1836. Diese Mauer wurde speziell für die Holztrift gebaut, um das Wasser zu stauen und mit großer Kraft freizusetzen. Es war eine immense logistische Herausforderung, das Holz über den Almbach zu transportieren. Das Wasser musste so gebündelt werden, dass es mit enormer Wucht die Baumstämme durch die schmale Schlucht befördern konnte. Doch warum heißt diese Klause ausgerechnet „Theresienklause“?

Ganz einfach – sie wurde zu Ehren von Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin von König Ludwig I. von Bayern, benannt. Sie ist ein echtes Denkmal der bayerischen Geschichte. Wer also denkt, die Klause sei ein rein funktionales Bauwerk, täuscht sich. Die Konstruktion steht auch für die Geschichte einer Zeit, in der Innovation und Handwerkskunst Hand in Hand gingen, um praktische Lösungen für die Herausforderungen des Lebens zu finden.

Der Wasserfall der Holztrift – Die Kraft der Theresienklause

Kommen wir zur vielleicht spannendsten Funktion der Theresienklause – der Wasserkraft! Die Mauer hatte die Aufgabe, das Wasser des Almbachs zu stauen, und es war notwendig, die Flutung kontrolliert freizugeben. Bei Bedarf konnte man das Tor der Klause öffnen und bis zu 15.000 Kubikmeter Wasser auf einmal durch die Klamm schicken. Das sind sage und schreibe 15 Millionen Liter Wasser! Diese enorme Menge hatte genug Wucht, um die Baumstämme durch die steile Klamm ins Tal zu treiben. Stellt euch vor, wie die Holzstämme, die in der Klamm lagen, mit einem gewaltigen Ruck von der Wasserflut erfasst und mitgerissen wurden. Es war ein unglaubliches Schauspiel der Naturgewalten. Solch eine Wasserflut muss einfach faszinierend gewesen sein – und ich kann mir gut vorstellen, wie die Arbeiter, die dafür verantwortlich waren, sich bei dieser gewaltigen Kraft ein Gefühl von Ehrfurcht und Respekt eingefangen haben.

Warum gibt es die Theresienklause?
Die Theresienklause geht auf die Trift zurück. Früher wurde das Holz aus den Bergen durch die Klamm in Richtung Tal befördert. Das Wasser schwemmte die Holzstämme durch die schmale Schlucht. Damit sich die Holzstämme nicht verkeilten und in der Almbachklamm hängengeblieben sind, brauchte man einen ordentlichen Wasserschwall, der das Holz durch die Klamm trieb. Für diesen Wasserfall wurde das Wasser hinter der Mauer der Theresienklause gestaut. Mit dem Öffnen der Anlage schossen auf einen Satz 15.000 Kubikmeter durch die Klamm. Diese 15.000.000 Liter Wasser hatten eine ungeheure Kraft und rissen alles Holz mit, das die Arbeiter in die Almbachklamm geworfen hatten.

Warum wurde die Holztrift überhaupt durchgeführt?

Vielleicht fragt ihr euch, warum so viel Energie in die Holztrift gesteckt wurde. Ganz einfach: Das Holz aus den umliegenden Bergen war ein wertvolles Gut, das in den Salinen für die Salzproduktion verwendet wurde. Das Salz war damals nicht nur ein lebenswichtiges Produkt, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Und so wurde das Holz, das in den Wäldern des Untersbergs wuchs, durch die Almbachklamm bis ins Tal transportiert, wo es dann weiterverarbeitet wurde. Der Transport durch die Klamm war eine echte Herausforderung. Der Weg war lang, und die Holzstämme mussten nicht nur sicher durch die Klamm, sondern auch an den steilen Hängen der Schlucht vorbei. Und genau hier kam die Theresienklause ins Spiel: Mit ihrer Hilfe konnten die Holzstämme schnell und effizient transportiert werden. Doch die Holztrift in der Almbachklamm endete 1964 – der moderne Transport hatte die alte Methode längst abgelöst.

Wissenswert über die Theresienklause
Die Theresienklause ist eine historische Triftanlage in der Almbachklamm am Untersberg im südlichen Bayern, gelegen im gemeindefreien Gebiet des Schellenberger Forsts im Landkreis Berchtesgadener Land. Sie befindet sich auf einer Höhe von 722 Metern über dem Meer. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und ist in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen. Die Theresienklause besteht aus der Triftanlage mit einem Steg und einem Triftrost am Unterlauf des Almbaches. Die Anlage ist aus Werkstein gebaut. Eine erste Klause in der Almbachklamm existierte bereits um 1690. Sie diente der Versorgung der Salinen in Berchtesgaden und Schellenberg mit Brennholz. Das Holz wurde vom Almbach bis zur Mündung getriftet und dann mit Pferdefuhrwerken weitertransportiert. Die heutige Theresienklause wurde in den 1830er Jahren errichtet und später mehrfach umgebaut, wobei Inschriften aus den Jahren 1831, 1843 und 1883 belegen. Sie wurde nach Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin von König Ludwig I. von Bayern, benannt. Die Holztrift in der Almbachklamm endete im Jahr 1964. Die Klause ist ein wichtiges Zeugnis der historischen Holztrift, die in der Region eine bedeutende Rolle spielte.

Wie kommt man zur Theresienklause?

Von der Kugelmühle kommend, erreichst du kurz vor der Theresienklause das historische Trifthäusl
Von der Kugelmühle kommend, erreichst du kurz vor der Klause das historische Trifthäusl
Die schöne Kirche in Ettendorf liegt auf dem Rundweg durch die Klamm, die bei der Klause vorbeiführt
Die schöne Kirche in Ettendorf liegt auf dem Rundweg durch die Klamm, die bei der Klause vorbeiführt

Nun fragt ihr euch bestimmt: „Wie komme ich zur Theresienklause?“ Die Antwort ist einfach: Wandern! Und das Beste daran ist, dass ihr nicht nur ein beeindruckendes Bauwerk sehen werdet, sondern auch die atemberaubende Natur rundherum genießen dürft.

Die beliebteste Wanderroute führt von der Kugelmühle aus. Ihr startet bei dieser Wanderung in etwa 2 Stunden von der Kugelmühle zur Theresienklause und könnt unterwegs den faszinierenden Verlauf des Almbachs bestaunen. Der Weg führt euch durch die Almbachklamm – eine der schönsten Schluchten Bayerns, die für ihre steilen Felsen, klaren Bäche und malerischen Wasserfälle bekannt ist. Der Weg zur Klause ist gut ausgebaut und eignet sich hervorragend für eine entspannte Wanderung inmitten der Natur.

Doch es gibt noch einen weiteren Weg, den ich euch ans Herz legen möchte. Von Ettenberg führt ein ebenfalls sehr schöner Wanderweg hinab zur Theresienklause. Diese Strecke bietet nicht nur wunderschöne Ausblicke auf die Umgebung, sondern führt auch an der malerischen Kirche in Ettenberg vorbei – ein toller Zwischenstopp, wenn ihr ein bisschen mehr Zeit mitbringt und die Region intensiver erkunden möchtet.

Ein guter Tipp: Kombiniert diese beiden Wege zu einer Rundwanderung! So bekommt ihr einen noch besseren Eindruck von der Vielfalt der Umgebung und erlebt die Almbachklamm aus unterschiedlichen Perspektiven.
–> Almbachklamm Wanderung

Der Klammsteig – Ein Wanderweg mit Geschichte

Wenn ihr ein wenig tiefer in die Geschichte der Almbachklamm eintauchen wollt, solltet ihr unbedingt den Klammsteig gehen. Der Steig wurde ursprünglich gebaut, um den Holzarbeitern zu helfen, die verkeilten Baumstämme in der Klamm zu erreichen und zu entfernen. Der Bau des Steigs war ein echter Kraftakt: Zwischen 1861 und 1865 wurde der Steig erstmals erschlossen, und 1894 war er schließlich komplett bis zur Theresienklause ausgebaut. Stellt euch vor, wie 250 Männer des 1. Ingolstädter Pionierbataillons hier unter schwersten Bedingungen arbeiteten, um diesen Weg durch die Klamm zu schaffen. Heute könnt ihr diesen Weg nutzen, um durch die wunderschöne Natur zu wandern und gleichzeitig mehr über die Herausforderungen der Holztrift zu erfahren. Wer weiß, vielleicht bekommt ihr ja auch ein Gefühl dafür, wie die Arbeiter sich damals bei der Arbeit gefühlt haben!

SO KAM ES ZUM STEIG DURCH DIE ALMBACHKLAMM
Durch die Holztrift kam es übrigens zum Bau des Klammsteigs: Nachdem sich trotz des Wasserschwalls immer wieder Baumstämme in der Almbachklamm verkeilten, musste ein Steig angelegt werden. Schließlich musste man die verkeilten Bäume aus der Klamm holen. Daher wurden rund 500 Meter der Klamm erschlossen. Das örtliche Forstamt übernahm das in der Zeit von 1861 bis 1865. Der komplette Klammsteig bis zur Theresienklause wurde 1894 bewältigt: 250 Personen des 1. Ingolstädter Pionierbattaillons schufen den Weg. 4 Wochen wurde daran gearbeitet. Es war also das Holz, das den Wandersteig durch die Klamm ursächlich entstehen lies.
–> Almbachklamm

WEITERE ERLEBNISSE RUND UM DIE HOLZTRIFT
So war das übrigens auch in einigen anderen Klammen und beim größten Wasserfall im Bayerischen Wald. Heute können wir entlang dieser ehemaligen Triftwege wandern:

Die Theresienklause heute – Ein Denkmal der Holztrift

Obwohl die Theresienklause heute nicht mehr für die Holztrift genutzt wird, bleibt sie ein faszinierendes Denkmal der regionalen Geschichte. Die Klause steht unter Denkmalschutz und ist ein echtes Highlight jeder Wanderung durch die Almbachklamm. Wer heute an diesem historischen Ort steht, kann nicht nur das imposante Bauwerk bewundern, sondern auch einen Blick auf die Geschichte werfen, die in dieser Region so wichtig war.

Die Theresienklause erinnert uns daran, wie kreativ und entschlossen Menschen in früheren Jahrhunderten die Herausforderungen ihrer Zeit gemeistert haben. Es ist ein lebendiges Zeugnis der Ingenieurskunst und der praktischen Lösungen, die für den Holztransport notwendig waren. Auch wenn die Holztrift heute nicht mehr betrieben wird, hat die Theresienklause nichts von ihrem Charme und ihrer Bedeutung verloren.

Zusammenfassung Theresienklause

Die Theresienklause in der Almbachklamm am Untersberg ist eine historische Triftanlage im südlichen Bayern. Sie befindet sich etwa 3 Kilometer oberhalb der Kugelmühle und markiert das obere Ende der Almbachklamm. Die Klause wurde ursprünglich 1690 erbaut, um Holz aus den Bergen durch die Klamm ins Tal zu befördern. Das Wasser hinter der Mauer wurde gestaut und bei Bedarf freigesetzt, um mit einem kräftigen Wasserschwall die Holzstämme durch die enge Schlucht zu spülen. Diese Methode war bis 1964 in Gebrauch.

Die heutige Struktur der Theresienklause stammt aus den Jahren 1834 bis 1836 und wurde nach Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin von König Ludwig I. von Bayern, benannt. Die Mauer ist 14 Meter hoch, 4 Meter breit und 17 Meter lang. Obwohl die Holztrift heute nicht mehr stattfindet, bleibt die Theresienklause ein bedeutendes Denkmal der regionalen Geschichte und steht unter Denkmalschutz.

Die Almbachklamm ist durch einen Wanderweg erschlossen, der von der Kugelmühle zur Theresienklause führt. Der Bau des Klammsteigs, der Wanderern den Zugang zur Klause ermöglicht, wurde ursprünglich angelegt, um die verkeilten Baumstämme in der Klamm zu erreichen und zu entfernen.

Häufige Fragen

Was ist die Theresienklause?

Die Theresienklause ist eine historische Triftanlage in der Almbachklamm am Untersberg in Bayern. Sie wurde ursprünglich zur Regulierung des Wasserflusses genutzt, um Baumstämme durch die Klamm ins Tal zu befördern.

Warum wurde die Theresienklause gebaut?

Die Klause wurde gebaut, um das Wasser des Almbachs zu stauen und bei Bedarf freizusetzen, sodass die Holzstämme mit einem starken Wasserschwall durch die Klamm ins Tal transportiert werden konnten. Diese Methode der Holztrift war bis 1964 in Gebrauch.

Wo befindet sich die Theresienklause?

Die Theresienklause befindet sich am Oberlauf des Almbachs in der Almbachklamm, etwa 3 Kilometer oberhalb der Kugelmühle, im Schellenberger Forst im Landkreis Berchtesgadener Land, Bayern.

Wie hoch ist die Theresienklause?

Die Theresienklause ist 14 Meter hoch, 4 Meter breit und 17 Meter lang. Sie befindet sich auf einer Höhe von 722 Metern über Normalhöhennull (NHN).

Ist die Theresienklause noch in Betrieb?

Nein, die Theresienklause wird heute nicht mehr für die Holztrift genutzt. Sie dient jedoch als historisches Denkmal und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer.

Warum heißt die Theresienklause so?

Die Klause wurde nach Therese von Sachsen-Hildburghausen benannt, der Gemahlin von König Ludwig I. von Bayern. Der Name stammt aus der Bauzeit der heutigen Anlage, die zwischen 1834 und 1836 errichtet wurde.

Wie erreicht man die Theresienklause?

Die Theresienklause kann über verschiedene Wanderwege erreicht werden, am häufigsten über die Almbachklamm-Wanderung, die von der Kugelmühle aus etwa zwei Stunden dauert. Ein alternativer Weg führt von Ettenberg hinunter zur Klause.

Was ist der Klammsteig, und warum wurde er gebaut?

Der Klammsteig ist ein Wanderweg durch die Almbachklamm, der ursprünglich gebaut wurde, um Arbeiter zu ermöglichen, die in der Klamm verkeilten Baumstämme zu erreichen und zu entfernen. Der Steig wurde in mehreren Phasen zwischen 1861 und 1894 angelegt.

Steht die Theresienklause unter Denkmalschutz?

Ja, die Theresienklause steht unter Denkmalschutz und ist in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen.

Was kann man heute an der Theresienklause sehen?

Besucher können die gut erhaltene Staumauer der Theresienklause sowie die umliegende Natur der Almbachklamm besichtigen. Die Klause selbst ist ein beeindruckendes Bauwerk und ein wichtiges Zeugnis der regionalen Geschichte der Holztrift.

Theresienklause Berchtesgaden merken

Willst du auch einmal hierher?  Merk dir gleich diesen Pin auf Pinterest für deine Reiseplanung. So findest du diesen Ausflugstipp schnell wieder. Du kannst damit auch deinen Freunden eine Freude machen – und über WhatsApp das Bild samt Beitrag teilen! Probier´s aus.

KLICK hier - Diese Tipps merken & deinen Freunden empfehlen:

Bereits 0 Mal geteilt!