Die Barmsteine zwischen Almbachklamm und Salzburgerland
Die Barmsteine, auch als „Bamstoana“ in der lokalen Mundart bezeichnet, sind wie die Almbachklamm ein markantes Naturwunder. Sie befinden sich wenige Kilometer von der Alm im Berchtesgadener Land entfernt im Grenzgebiet zwischen Bayern und Salzburg. Diese beeindruckenden Felstürme haben eine lange Geschichte und bieten Wanderern nicht nur spektakuläre Aussichten, sondern auch spannende geologische und kulturelle Erlebnisse. Wenn du auf der Suche nach einer abenteuerlichen Wanderung inmitten der Natur des Berchtesgadener Landes bist, sind die Barmsteine der perfekte Ort für dich.
Die Barmsteine im Detail
Die Barmsteine bestehen aus zwei markanten Felspyramiden, die sich mit 841 und 851 Metern Höhe gut sichtbar in die Landschaft erstrecken. Sie befinden sich westlich von Hallein, oberhalb der Brauerei Kaltenhausen und gehören größtenteils zum Landkreis Berchtesgaden in Bayern. Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich verläuft über den Gratrücken der Barmsteine, was diese Region zu einem interessanten Grenzgebiet macht. Der größere der beiden Felstürme, der Große Barmstein, ist vollständig auf deutschem Staatsgebiet, während der Kleine Barmstein noch teilweise in Österreich liegt. Zwischen den beiden Erhebungen zieht sich eine tiefe Kluft, die laut einer lokalen Sage vom Teufel selbst geschaffen wurde – ein faszinierender Teil der Geschichte dieser beeindruckenden Felsen.
Die besondere Bedeutung der Barmsteine und des Maibaums

Die Barmsteine sind nicht nur geologisch bemerkenswert, sondern haben auch eine lange Tradition in der Region. Besonders hervorzuheben ist der Maibaum, der jedes Jahr auf dem Kleinen Barmstein aufgestellt wird. Diese Tradition reicht bis ins Jahr 1815 zurück, als die Kurfürstin Marie Leopoldine von Österreich das Hofbräu Kaltenhausen erwarb. Zur Feier dieses Ereignisses stellten die Barmsteiner und Mehlweger Bauern einen Maibaum auf dem Kleinen Barmstein auf, um der Kurfürstin ihre Ehre zu erweisen. Im Gegenzug spendete sie ein Fass Bier aus ihrer Brauerei, das nach dem beschwerlichen Aufstellen des Maibaums beim Barmsteinlehen genussvoll getrunken wurde. Auch heute wird der Maibaum noch jedes Jahr am 1. Mai aufgestellt. Ein festliches Ereignis für die Region.
Der wohl bekannteste Brauch rund um die Barmsteine ist der Maibaum, der jedes Jahr auf dem Kleinen Barmstein aufgestellt wird. Diese Tradition hat ihren Ursprung im Jahr 1815, als die Kurfürstin Marie Leopoldine von Österreich das Hofbräu Kaltenhausen am Fuße der Barmsteine erwarb. Zu diesem Anlass stifteten die Barmsteiner und Mehlweger Bauern der Kurfürstin einen Maibaum auf dem Kleinen Barmstein. Die Errichtung des Maibaums war eine symbolische Geste der Ehrerbietung und Dankbarkeit. Im Gegenzug schenkte die Kurfürstin den Bauern ein Fass Bier aus ihrer Brauerei, das sie nach dem anstrengenden Aufstellen des Baums in geselliger Runde genossen. Dieser Brauch wird heute noch gepflegt.
Jedes Jahr, am 1. Mai, wird der Maibaum auf dem Kleinen Barmstein aufgestellt. Das Ritual hat sich zu einem besonderen Gemeinschaftserlebnis für die Bewohner von Marktschellenberg und Umgebung entwickelt. Das Maibaumaufstellen ist eine schwere und kräfteraubende Aufgabe, da der Baum hoch oben auf dem Barmstein platziert wird. Nach getaner Arbeit gibt es als Belohnung das frisch gestiftete Fass Bier vom Hofbräu Kaltenhausen, das die Tradition der Kurfürstin Marie Leopoldine aufrechterhält.
Neben dem Maibaum gibt es auch eine Sage über die Entstehung der Barmsteine, die tief in der regionalen Folklore verwurzelt ist. Die Sage erzählt von einem Teufel, der einst auf der Bergeshöhe des Barmsteins lag und über das Salzachtal blickte. Nachdem er das Gebet einer Prozession vernommen hatte und der Duft von Weihrauch zu ihm hinaufzog, geriet der Teufel in einen solchen Zorn, dass er mit seinen Krallen und Hörnern an der Felzwand kratzte. Dadurch entstand die tiefe Kluft, die heute die beiden Felstürme trennt.
Die Barmsteine waren auch während des Zweiten Weltkriegs ein Ort von Bedeutung. In den Stollen der Barmsteine produzierte die Grill-Werke während des Krieges. Die Brauerei Kaltenhausen nutzte alte Stollen zur Lagerung von Bier. Ein weiteres historisches Element der Barmsteine ist das Hakenkreuz, das während der Zeit des Nationalsozialismus von NS-Aktivisten aus Bayern auf die Felswand des Kleinen Barmsteins gemalt wurde. Obwohl das Symbol im Laufe der Jahre verwittert ist und heute kaum noch sichtbar ist, bleibt es ein bedeutendes Relikt der schwierigen Geschichte der Region.
DARUM GIBT ES DIE BRAUEREI
Die Brauerei Kaltenhausen verdankt ihren Namen und ihren Standort einem besonderen natürlichen Phänomen rund um die Barmsteine. Durch den Schutt des Steilhanges strömte unterirdisch kalte Luft zum Bergfuß, die an einigen Stellen als kalter Wind aus dem Boden trat. Diese Windröhren, auch als Wind- oder Wetterlöcher bekannt, sorgten dafür, dass sich am Fuße der Barmsteine selbst im Sommer Nebel bildete und das Erdreich in geringer Tiefe gefror. Dies ermöglichte den Bau von natürlichen Eiskellern, in denen das Bier optimal gelagert werden konnte. So war die Gründung der Brauerei Kaltenhausen mit den kalten Lagerbedingungen eng verbunden, was den Namen „Kaltenhausen“ inspirierte.
Die Barmsteine Wanderung: Ein Abenteuer für Geübte

Die Barmsteine Wanderung ist ein Abenteuer für geübte Wanderer, die Natur, Geschichte und Kultur miteinander verbinden möchten. Die Wanderung führt von der Köpplschneid aus über den Großen und Kleinen Barmstein und bietet sowohl atemberaubende Ausblicke als auch interessante geologische Phänomene. Mit einer Strecke von 8,5 km, einem Aufstieg von 545 Höhenmetern und einer Dauer von etwa 3:30 Stunden ist die Wanderung eine mittelschwere bis anspruchsvolle Tour, die vor allem für erfahrene Wanderer geeignet ist.
Die Wanderung beginnt am Köpplschneid, einem beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen im Berchtesgadener Land. Von dort aus führt der Weg hinauf zum Kleinen Barmstein. Die Steiganlage, die 1885 errichtet wurde, erleichtert den Aufstieg und bietet Wanderern eine gut gesicherte Route. Der Weg ist jedoch steil und erfordert Trittsicherheit sowie eine gute Kondition.
Der Kleine Barmstein ist mit seinen 841 Metern Höhe ein beeindruckender Aussichtspunkt. Vom Gipfel aus hat man einen weiten Blick über das Salzachtal, die umgebenden Berge und das bayerische Voralpenland. Hier ist auch der traditionelle Maibaum zu finden, der das ganze Jahr über als Wahrzeichen auf dem Gipfel steht und die Wanderer an die historischen Wurzeln dieses Brauchs erinnert.
Nachdem du den Kleinen Barmstein hinter dir gelassen hast, geht es weiter zum Großen Barmstein. Mit 851 Metern ist dieser Gipfel höher und bietet eine noch beeindruckendere Aussicht auf das gesamte Berchtesgadener Land und die benachbarte österreichische Salzburger Region. Hier erwartet dich ein atemberaubendes Panorama, das sowohl Wanderer als auch Fotografen begeistert. Die Wanderung verläuft entlang des Grats und bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Umgebung.
Die Route führt teilweise durch den dichten Wald, an Felstrümmern entlang und über schmale, steile Pfade, was die Wanderung zu einem aufregenden Erlebnis macht. Der Abstieg erfordert zusätzliche Vorsicht, besonders auf steileren Abschnitten. Die Wanderung führt dich zurück über den gleichen Weg, wobei du immer wieder an den eindrucksvollen Felstürmen vorbeikommst, die den Weg säumen.
Fazit: Ein Naturerlebnis mit historischer Tiefe
Die Barmsteine Wanderung ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Reise durch die Geschichte und Kultur der Region. Der atemberaubende Ausblick von den Gipfeln, die faszinierende Geologie der Felstürme und die tief verwurzelte Tradition des Maibaumaufstellens machen diese Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer sich auf diese Tour begibt, wird mit einem einzigartigen Blick auf das Salzachtal und die umliegenden Berge belohnt – und hat gleichzeitig das Gefühl, Teil eines historischen Brauchs zu sein, der die Region seit Jahrhunderten prägt.
Tipps für Wanderer:
- Schwierigkeitsgrad: Schwer, daher sind gute Wanderschuhe und Trittsicherheit notwendig.
- Beste Wanderzeit: Frühling und Herbst sind ideal, da die Temperaturen angenehm sind und die Aussicht klarer ist.
- Ausrüstung: Nimm ausreichend Wasser und Proviant mit, da es wenig Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke gibt.
- Sicherheit: Bei Nässe kann der Weg rutschig werden, daher ist Vorsicht geboten, besonders auf steilen Passagen.
Die Barmsteine bieten nicht nur eine herausfordernde Wanderung, sondern auch einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kultur des Berchtesgadener Landes – eine perfekte Kombination aus Naturerlebnis und Tradition. Von unten kannst du die Barmsteine jederzeit bestaunen. Hinauf wandern würde ich nur bei trockenen Wetterverhältnissen – bei Nässe wird es rutschig und gefährlich.
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